Willkommen in der Marktgemeinde Pucking

Zahlen & Fakten

Zahlen und Fakten
Gemeindedaten

Bundesland: Oberösterreich

Vermessungsamt: Linz 

Bezirksgericht: Perg 

Bezirkshauptmannschaft: Perg 

Fläche: 14,65 km² 

Seehöhe: 306 m

Einwohnerzahl

Mit Stichtag 01.11.2022 waren in Katsdorf 3.301 Einwohner mit Hauptwohnsitz gemeldet.

Ortschaften

Katsdorf, Breitenbruck, Bodendorf, Neubodendorf, Weidegut, Ruhstetten, Reiser, Rothof, Edt, Greinsberg, Nöbling, Schwarzendorf, Standorf, Grünau, Lungitz, Blindendorf

Leitbild der Gemeinde

Das Leitbild der Gemeinde Katsdorf soll der zukünftigen Gemeinde-Entwicklung einen Orientierungsrahmen geben. Es soll unseren Bürgern die Sicherheit einer "gewünschten Zukunft" - und unseren Gemeindepolitikern Planungen und Entscheidungen innerhalb der festgelegten Ziele vorgeben. 

LANGFRISTIGES DENKEN in Generationen: Keine kurzfristigen Planungen - Fehler und kostspielige Folgen überlegen 

IDENTITÄT BEWAHREN "WIR-Gefühl" in der Gemeinde: Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen der politischen Gemeindeführung und den Bürgern - Motivation zur Mitarbeit Erhaltung der dörflichen Strukturen - "Jeder kennt Jeden" Förderung der jeweiligen Vereine und Institutionen Bewahrung der alteingeführten Traditionen Image nach "Außen" verbessern - Fremdenverkehr 

ALTES UND BEWÄHRTES ERHALTEN - NEUES GESTALTEN: Ausgewogene Verbindungen von Bestehendem und Neuem 

SCHUTZ DER UMWELT Erhaltung des natürlichen Lebensraumes durch Maßnahmen im Umweltschutz, im behutsamen Umgang der Bodennutzung, etc.

Geschichtliches

KATSDORF liegt am Südosthang einer nacheiszeitlichen Lößbank oberhalb des Gusenflusses (gusina = Gans, Gänsefuß). Funde aus allen Zeitepochen, von der Steinzeit bis herauf zur Bronzezeit sind in unserem örtlichen Heimatmuseum ausgestellt. 

Erstmals wird unser Ort als Chazilinistorf in einer im Stift Sankt Florian aufbewahrten Urkunde aus dem Jahre 1125 genannt. In dieser Urkunde bestätigt Bischof Reginmar von Passau die Übereignung der von seinen Eltern erbauten, 1116 vom Passauer Bischof Udalrich I. geweihten und mit Tauf- und Begräbnisrecht ausgestatteten Eigenkirche, weiters des Ortes samt 67 Hörigen, eines Gutes in Visnitz, sowie zweier Weingärten in Aschawinchele (Aschawinkel im Eferdinger Becken) samt Winzerfamilie durch den Edlen Heriman von Chazilinistorf an das Stift St. Florian zu seinem Seelenheile, vor allem aber zur Gewährleistung eines ständigen und geordneten Pfarrbetriebes. 

Außer dieser Urkunde gibt es keinerlei weitere Angaben oder Hinweise über dieses Geschlecht. Man kann nur annehmen, dass die Hussiten, als diese 1424 in unseren Raum einbrachen und die umliegenden Orte Pregarten, Wartberg, Ried/Rdm., Marbach, Marwach und Mauthausen zerstörten, auch unseren Ort verschonten. In diese Zeit dürfte auch die Anlegung der in unmittelbarer Nähe gelegenen Fliehhöhlen (Flehlukan in der Reitling) erfolgt sein. 

Anfang des 16. Jahrhunderts verbreitete sich das Lutheranertum, z.B. waren lutherisch die Herren von Grünau Mayer, die alte Wirtin in der Straß, sowie der Mesner, die Wirtin, der Kemptner und sein Weib zu Katsdorf und die alte Reiserbäurin zu Bodendorf. Zur selben Zeit erschienen die Türken erstmals vor Wien (26.9.1526). Diese so lange währenden kriegerischen Auseinandersetzungen kosteten enorm viel Geld. 

Auch Pfarren wurden zu dieser sogenannten Türkensteuer herangezogen, was diese oft zwang, die Pfarrhöfe und ihr Hab und Gut zu einem Spottpreis zu veräußern. So wurde auch die Pfarrei Katsdorf 1546 um 8 Pfund Pfenninge an einen Schuster verpachtet. 1574 brannte der Pfarrhof ab. Im gleichen Jahr schloß das Stift St. Florian mit dem Pfarrer Langguet zu Marbach (der nicht katholisch und verheiratet war) auf 9 Jahre einen Vertrag, daß dieser gegen Erhalt der Pfarreinkünfte in Katsdorf jeden 2. Sonn- und Feiertag Gottesdienst zu halten und den Pfarrhof wieder aufzubauen habe. 1625 wütete ringsum im Lande die Pest. 

Allein auf dem Schweinbergergute in Edtsdorf gab es innerhalb von fünf Wochen 10 Pesttote und im ganzen Dorf innerhalb 12 Wochen deren 25. 1626 brach infolge der Glaubensspaltung der Bauernkrieg in Oberösterreich aus. Er hinterließ auch in unserem Raume seine Spuren, als in diesem Jahre der Bauernführer Christopf Zeller mit etwa 5000 Bauern von Mauthausen her erst gegen Pregarten und nach dessen Einäscherung nach Freistadt weiterzog. 1634 zettelte der religiöse Schwarmgeist Laimbauer aus Amberg noch einmal einen Bauernaufstand an, wobei er auch aus den Ortschaften Lungitz, Schörgendorf, Edtsdorf, Klendorf sowie Ober- und Niedertal einigen Zulauf erhielt. Doch auch er wurde letztlich am 12. Juni 1636 am Frankenberg bei St. Georgen/Gusen in einem verzweifelten Endkampf vernichtend geschlagen. 

Als erfreuliche Tatsache ist zu vermerken, dass bereits 1730 in Katsdorf eine Schule bestand, für die im genannten Jahre eine gewisse Katharina Plasinger, verw. Hofschreiberin, 500 Gulden zur Erhaltung des Schulmeisters stiftete. 1784/85 wird die Schule renoviert und vergrößert. Die jährliche Schülerzahl beträgt zu dieser Zeit ca. 125 - 140 Schüler. 1827 brennt das Schulhaus und mit ihm ein Großteil Katsdorf ab. 

Am 8. Mai 1838 schlägt ein Blitz in die Kirche ein und setzt den Dachstuhl des Kirchenturmes, der Kirche und der Sakristei in Brand; sogar die Glocken schmolzen dabei. Das Stift St. Florian baute unter reger Mithilfe der Bevölkerung die Kirche umgehend wieder auf. 

Unsere Ortsgemeinde hieß von 1848 an bis 1938 Bodendorf. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts wurde die Bahn Linz - Budweis - Prag gebaut, was Katsdorf den verkehrsmäßigen Anschluss brachte. Dies wirkte sich vor allem vorteilhaft auf die Absatzmöglichkeiten der 1896 als erste Genossenschaft Österreichs gegründeten Kardengenossenschaft aus. 

Drei Tage vor dem offiziellen Ende des II. Weltkrieges (8. Mai 1945) besetzten amerikanische Truppen, aus Richtung Gallneukirchen kommend, kampflos unseren Ort. In der heutigen Landwirtschaftlichen Fachschule waren aus dem KZ-Lager Mauthausen hierher verlegte schwerkranke ehemalige Häftlinge untergebracht. Von den dort Verstorbenen sind 47 im neuen Friedhofsteil begraben. Am 1. August 1945 begann für unseren Raum die 10-jährige russische Besatzungszeit, die gekenntzeichnet war von vieler Not, Vergewaltigungen, Raub und Diebstahl. 

In diese Zeit fiel auch die Verschleppung des Bauern Peterseil zu Schwarzendorf durch den NKWD und die zweimalige Plünderung seines Hofes. Trotz all diesem Elend begann man wieder unter schwierigsten Bedingungen mit dem Wiederaufbau des Ortes, bis endlich am 15. Mai 1955 der Staatsvertrag dem Lande die Freiheit brachte.

Sehenswertes

Im Gemeindegebiet Katsdorf liegen zwei ehemalige herrschaftliche Schlösser, das freie Eigen Bodendorf (Pottendorf) und das freieigne Schloss Breitenbruck (1622). Beide waren ursprünglich Bauerngüter (curia, hube,) und wurden in den folgenden Jahrhunderten von den vielfach wechselnden Besitzern zu ansehnlichen schlossartigen Herrensitzen ausgebaut. Im 17. Jahrhundert erreichten sie ihren Höhepunkt, aber schon das 19. Jahrhundert brachte für beide Schlösser das Ende als Herrensitz. Das Schloss Bodendorf wurde im Jahre 1804 bis auf den Mairhof (Moar) und die Taverne (Wirt) abgetragen und 1884 als adeliges Gut aus der Landtafel gelöscht. Die Reste des Schlosses Breitenbruck, die heute noch einen guten Teil des mittelalterlichen Baubestandes zeigen, sind heute ein großer Bauernhof. Die Besitzer bemühen sich mit gutem Erfolg, den baulichen Restbestand dieses ehemaligen Schlosses, so gut dies nur möglich ist, wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Gleich hinter dem Bauernhaus "Neuwirth zu Wolfsbach" erhebt sich ein steiler Hügel, auf dem einmal die Burg Wolfsbach stand. Es gibt keinerlei schriftliche Berichte über diese Burg, der Name ist vom vorbeifließenden Wolfsbach abgeleitet. Am Burghügel selbst ist kein Mauerrest mehr vorhanden; die Mauern einer Burgruine wurden später häufig als Steinbruch von den Bauern der Umgebung genützt. Wenngleich man also von der Burg selber nichts mehr sieht, so sind die Reste des Burggrabens doch unübersehbar, und es gibt weit über 100 Fundstücke, meist Scherben von Tongefäßen, die eindeutig dem 11. und 12. Jahrhundert zuzuordnen sind. Erwähnenswert ist auch die Katsdorfer Krippe, die, was die Figuren betrifft, bestimmt zu den künstlerisch wertvollsten Krippen des Mühlviertels zählt. Nach Meinung von Kunstkennern dürften die Figuren der "Beschneidung Jesu" und die Darstellung "Jesu im Tempel" von Johann Georg Schwanthaler bzw. seiner Schule stammen, also aus der Zeit um 1820.Formularende